Freitag, 11. Mai 2018

Fernweh, Back in Canada ...

Hi,

Ich dachte mir, dass das jetzt mein abschließender Post für meinen Blog werden wird. 

Zunächst möchte ich aber erstmal erzählen, wie es mir so zuhause ergangen ist, nach dem ich zurück geflogen bin.

Es war echt ein Gefühlschaos der Superlative, weil ich natürlich zum einen unendlich traurig war, dass ich mein Leben in Kanada, an das ich mich die letzten fünf Monate so gewöhnt habe und meinen damaligen Freund zurück lassen musste, aber andererseits auch mega happy war meine Familie und meine Freunde wieder zusehen. Außerdem bekam ich langsam das Gefühl, dass ich mich auf meine Zukunft vorbereiten konnte. In Kanada war es so, dass meine Freunde sich alle schon Richtung University oder College vorbereitet haben und Credits gesammelt haben etc. und was ich dort schulisch gemacht habe, war im Endeffekt für Deutschland egal, so dass ich da ab und zu das Gefühl hatte, dass es nicht so richtig vorran ging mit meinem Leben und meiner Zukunft. Das hat sich dann in den nächsten Monaten ordentlich geändert, gerade dann ab Sommer, als es dann fürs Abi wichtig wurde.

Trotzdem hatte ich richtig krasses Fernweh am Anfang und irgendwie war mir meine Welt in Deutschland einfach viel zu klein, gerade in meinem kleinen Heimatdorf. Ich hatte Blut geleckt und wollte eigentlich so schnell es geht wieder weg, so dass ich gegooglt habe, wo ich am besten im Ausland eine Uni besuchen kann, weil ich auf keinen Fall in Deutschland bleiben wollte. Ich war auch super neidisch auf alle zukünftigen Austauschschüler, gerade die, die dann in den nächsten Jahren an meiner Schule oder in meiner Gastfamilie lebten.

Allerdings ist das mit der Zeit viel besser geworden. Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber nach meinem Auslandsaufenthalt bin ich auf eine neue Schule gekommen mit zum Teil meinen alten Freunden, aber auch einem Haufen neuer Leute und die kannten sich jetzt alle schon ein halbes Jahr länger, was zum Teil bestimmt auch dazu beigetragen hat, dass ich einfach wieder weg bzw. zurück wollte. 
Ich habe aber total schnell Anschluss gefunden und ich mich damit abgefunden habe erstmal ganz normal Abi zu machen. Tatsächlich war die Abizeit einfach super, ich liebe die ganzen Leute und als sich die Schulzeit zum Ende neigte war es richtig schlimm, diese ganzen Gewohnheiten wieder hinter mir zu lassen, aber hey mittlerweile weiß ich, dass das zu Leben dazugehört und einen diese ganzen Erfahrungen einfach nur bereichern.


Soooo ich habe also im Juni 2017 Abi gemacht und dann ging es für mich zurück nach Kanada, diesmal nur für einen 2-wöchigen Besuch mit meiner Familie.
Es war richtig schön natürlich meine Gastfamilie wieder zu sehen mit allen Tanten und Onkels und das war einfach unglaublich, wie sich alles angefühlt hat, als wäre ich nie weg gewesen und die waren auch alle so süß. Plötzlich habe ich mich auch richtig erwachsen gefühlt, weil ich mich so gut mit denen unterhalten konnte und ich habe Komplimente bekommen, wie smart und all grown-up ich doch geworden bin. So lief es auch mit meiner Local Coordinatorin, die total begeistert war, was doch aus den Teens wird, die sie betreut hat und wie schön es doch sei, wenn man so eine positive Rückmeldung bekommt.
Da habe ich auch realisiert, wie sehr ich mich verändert habe in den drei Jahren und wie sehr ich als Person gewachsen bin. 
Ich habe mich tatsächlich viel besser mit den Erwachsenen verstanden als mit meinen damaligen Freunden... irgendwie verliert man doch relativ viel Kontakt, weil man auch zum Teil so verschiedene Leben führt und auch da habe ich erst gemerkt, wie kulturell unterschiedlich wir leben bzw. was für unterschiedliche Maßstäbe oder Werte haben.
Hört sich wahrscheinlich bescheuert an, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich eine ganz andere Weltsicht habe mittlerweile und wir uns alle in so unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Trotzdem war es echt schön einige Leute wieder zusehen. Aber was für mich auch mein Auslandsjahr ausgemacht hat, sind die Internationals, die natürlich in dem Sommer nicht da waren, so dass es einfach nicht das Gleiche war und ich irgendwie jetzt viel besser auch einen Haken hinter meinen Auslandsaufenthalt setzen kann und es quasi als abgeschlossen ansehen. Ich habe einige wenige Freunde und gerade auch meine Gastfamilie, die sich übrigens super mit meiner Familie verstanden hat, mit denen bleibe ich im Kontakt und ich bin überzeugt, dass es mit denen auch ein Wiedersehen geben wird. Man kann nicht mit allen Kontakt halten und wenn sich auch nur eine richtig gute Freundschaft heraus kristallisiert hat, dann ist es super und dafür bin ich unendlich dankbar.

Kanada-Playlist ... In dieser Playlist sind die Lieder mit denen ich Kanada verbinde bzw. welche ich in der Zeit oft gehört habe, die auf Dances gespielt wurde etc.

Ich erinnere mich mit dem Blog, mit meinen Souvenirs, Songs, Karten oder auch meinen dort gekauften Klamotten echt gerne daran zurück und werde meine Zeit da nie vergessen, aber bin auch für alle neuen Abenteuer in meinem Leben bereit, die mit Sicherheit kommen werden.


"Don't cry because it's over. Smile because it happened." 

- Dr. Seuss

Abschied

Hallöchen,

Es sind jetzt mehr als drei Jahre seitdem ich wieder in Deutschland bin und mein Blog immer noch nicht fertig ist, aber ich bin immer noch dran ihn fertig zustellen, hauptsächlich als Erinnerung für mich. Also fange ich mal an:

Mr. Cyr übergibt mir das Zertifikat
(er versucht sich extra groß neben mir zu machen)
Der Januar war wettermäßig ziemlich crazy, denn wir hatten lauter Snowdays, so dass die ganzen Pläne durcheinander geschmissen wurden. Und ich das Problem auch noch an meinem Abflugplan zu spüren bekommen würde. Diese Snowdays haben mir aber auch noch einen schönen Strich durch die Rechnung gemacht, weil ich richtig gerne bei einer Native Mocassin-Boots machen wollte, es zeitlich aber leider nicht mehr hingehauen hat. Trotzdem haben wir noch unsere Zertifikate bekommen und Traumfänger gemacht und nochmal alle zusammen Pizza gegessen. 

Als letzte Aktivität hatten wir zusammen bei Pizza Delight ein Essen

Zum Glück war mein letzter Tag aber kein Snowday, so dass ich meine Kanadaflagge mit in die Schule  und zum Training genommen habe und alle meinen Freunde unterschrieben lies. Das ist echt ein mega schönes Andenken und sie hängt auch immer noch in meinem Zimmer zuhause.

An dem Tag an dem es dann ans Packen ging war ich aber doch ganz schön fertig und habe richtig geheult, weil ich es da erst so richtig realisiert habe, dass ich die Leute vielleicht nie wieder sehe und ich so eine unglaublich schöne Zeit hatte. 
Das Packen war dann auch nochmal eine Angelegenheit für sich, aber ich habe es irgendwie geschafft ohne Extra Gebühren und Gepäckstücke auszukommen, auch wenn mein Koffer erhebliches Übergewicht hatte und ich vier Handgepäckstück hatte, aber naja. 

Ich hatte aber gar nicht so viel Zeit um groß traurig zu sein, da es erst noch ein viel größeres Problem gab. Ich habe ja gesagt, dass der Januar verrückt gespielt hat mit dem Wetter und an dem Samstag an dem ich zurückfliegen sollte, gab es einen massiven Schneesturm. So haben wir am letzten Schultag gesehen, dass der Flug für den nächsten Tag bereits gecancelt wurde und es auch ein Problem geben würde zum vier Stunden entfernten Flughafen zukommen. Wir sollten auf jeden Fall schon bereit sein gegebenenfalls auch früher abfahrbereit zu sein, was für mich eine absolute Katastrophe war, weil ich auf keinen Fall noch früher gehen wollte, sondern unbedingt so viel Zeit, wie nur möglich noch in Kanada verbringen wollte.
Der Plan war dann, dass wir den Zug nehmen und eine Nacht im Hotel übernachten und dann einen Tag später als ursprünglich geplant nach Deutschland fliegen sollten. Also im Endeffekt habe ich Kanada einen Tag später als geplant verlassen, Campbellton aber am geplanten Tag.

Der letzte Abend war aber nochmal richtig schön, denn meine Gasttante und -großtante kamen und es gab einen richtig leckeren Kuchen. Ich habe ein paar kleine Geschenke bekommen, aber am meisten habe ich mich über die süßen Karten gefreut, die ich bekommen habe. Ich mag diese Tradition von den Karten zu Geburtstagen, Graduation sowieso total gerne!

Am nächsten Tag war es dann so weit ... Meine Gastmama hat mich zum Bahnhof gebracht und das war esdann... das waren meine fünf Monate Abenteuer in Kanada und ich bin unglaublich froh und dankbar, dass ich diese Erfahrung gemacht habe bzw. machen konnte und empfehle es wirklich jedem weiter. Ich bin so als Person gewachsen und habe meinen Horizont erweitert.

Love, Fenja



Donnerstag, 19. Januar 2017

Der letzte Monat in Kanada - Aktivitäten

Hallöchen,

ich glaube zwar nicht, dass noch jemand meinen Blog liest, aber ich möchte ihn gerne vervollständigen, auch wenn ich das in dem letzten Jahr nicht geschafft habe. Ich möchte gerne für mich alle Ereignisse zusammen haben, damit ich immer eine Erinnerung habe, die zusammenhängt und die ich mir eventuell auch mal ausdrucken werde. Also fehlt mir zu meinen Erzählungen eigentlich nur noch die Aktivitäten vom Januar, von daher werde ich damit jetzt mal anfangen! 

Im Januar ist nochmal echt super viel passiert. Wir haben so viele Aktivitäten mit der Austauschschülerfamilie gemacht, aber auch in der Schule mit Basketball und mit meiner Gastfamilie. In diesem Post widme ich mich aber erst einmal den Aktivitäten mit meinen exchange friends.

Den ersten Ausflug, den wir zusammen in dem neuen Jahr gemacht haben, war nach Charlo bzw. Dalhousie. Dort irgendwo im Wald, wo wir auch ganz am Anfang die Thanksgiving-Aktivität gemacht haben, sind wir alle zusammen Cross Country Skiing, also Langlaufen gegangen. Am Anfang war es echt ein Geholper und Gestolper und wir sind alle nacheinander oder gleichzeitig im Schnee gelandet. Aber nach einer gewissen Zeit hatten wir mehr oder weniger den Bogen raus und angesichts der eisigen Temperaturen sind wir trotzdem schnell warm geworden. Es war echt super schön durch den verschneiten Winterwald zu laufen. Da ein paar den Bogen irgendwie schneller raus hatten als andere, hat sich eine Art Spitzengruppe gebildet und wir haben echt eine ganz schöne Strecke hingelegt. Irgendwann wurden wir dann angerufen und zurück gepfiffen, weil wir gar nicht mehr aufhören wollten. :D Auf unserem Weg kamen wir an einer Scheune vorbei an der ein riesiges Elchsgeweih hing, was uns dann auch wieder daran erinnert hat, dass wir uns immer noch in Kanada befinden. Außerdem waren wir in einem Ahornwald, denn überall zwischen den Bäumen hingen Schläuche mit Anzapfstellen!? für die Bäume, die ein riesiges System ergeben haben. Da wussten wir dann auch, wo der Maple Syrup herkommt. Irgendwann haben wir dann auf unserem Rückweg die anderen wieder eingesammelt, die sich mittlerweile die Ski abgeschnallt hatten und den restlichen Weg zu Fuß zurück legen wollten, denn irgendwie hat es doch nicht so geklappt. Als wir wieder an der Hütte angekommen sind, wo wir die Ski ausgeliehen haben, gab es dort einen Ofen, an dem wir uns aufwärmen konnten.
Wir Austauschschüler mit unser Koordinatorin
Danach sind wir zu einem Hof gefahren, der noch weiter außerhalb liegt. 

Dort gab es heiße Schokolade und Marshmallows, die wir über dem Feuer rösten konnten. Das Feuer hatten wir auch alle ziemlich nötig, da selbst das Zwiebelschalen-Prinzip ihren Zweck uns zu wärmen bei dieser Kälte nicht genützt hat. Trotzdem konnte uns nichts davon abhalten mit dem Pferdeschlitten und ganz vielen Decken durch den verschneiten Wald zu fahren. 
Den Pferden hat die Kälte natürlich nichts ausgemacht :D
Das war eine echt schöne Erfahrung, gerade als es ein wenig angefangen hat zu dämmern und der Wald und die Pferde zusammen echt idyllisch gewirkt haben.


Ice Skating
Sliding
Sonst haben wir in den folgenden Tagen noch weitere Aktivitäten gemacht, um die gesamten Vorzüge von Kanada zu genießen. Zum Bespiel waren wir Schlittschuhlaufen in dem Eishockey-Stadion des örtliche Clubs. An einem anderen Tag sind wir alle zusammen Schlitten gefahren in dem Sugarloaf Provincial Parc, in dem ich gerade im letzten Monat auch ganz oft Snowboarden war. Das Snowboard habe ich mir für die ganze Saison geliehen und da es dort ganz oft Flutlichtfahren gab, konnte ich das super ausnutzen, den Berg genau vor meiner Haustür zu haben. 
Eine weitere, sehr coole Aktivität, die wir gemacht haben, war Snowshoeing. Auf deutsch würde man es als Schneeschuh laufen/gehen/laufen mit Schneeschuhen bezeichnen ... Keine Ahnung :D ... Auf jeden Fall war ich mega begeistert davon. Es gab einen Pfad dem man folgen konnte, der zum Teil schon fest getreten war, aber das war uns zu langweilig, daher sind wir einfach querfeldein durch den Wald gelaufen und kein Hindernis konnte uns stoppen. Trotzdem, so durch den ganzen tiefen Schnee zu stapfen, ist durchaus anstrengend, gerade wenn man total ungeübt ist. Snowshoeing konnten wir auch direkt vor Ort in dem Park machen. Als wir am Ende alle erschöpft waren, gong es dann eine Runde zu Tim Hortons, wo wir mit der Hilfe von Kakao un Donuts wieder zu Kräften kamen.
Querfeldein war auch der ein oder andere Baum im Weg :D
Ganz am Ende des Monats haben wir uns noch einmal bei der Resort einer Austauschschülerin getroffen (natürlich ganz warm angezogen) und haben draußen ein Feuer gehabt. Wie immer gab es Kakao, aber auch Würstchen und Marshmallows zum rösten über dem Feuer. Eigentlich wollten wir s'mores machen, also einen Marshmallow grillen, dann einen Keks nehmen, ein Stück Schokolade drauf und den Marshmallow und mit einem zweiten Keks das ganze zusammen drücken. Aber irgendwie ist uns das ganze ein wenig missglückt, da die Schokolade normalerweise durch das warme Marshmallow schmilzt, allerdings blieb unsere Schokolade steinhart, da es -15°/-20° kalt war und das Ergebnis hat uns frustriert. Daher haben wir uns alle relativ schnell nach drinnen verzogen und haben dort gemütlich beisammen gesessen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Austauschschüler für das neue Halbjahr da, die mit uns zusammen an dem Abend waren, da sich der Zeitraum für einige Tage überschnitten hat.
Dazu muss ich sagen, dass das Klima nicht das Beste war, da wir alle traurig waren zu gehen und wir total eifersüchtig wurden, da die das halbe Jahr noch vor sich hatten, aber dazu schreibe ich später mehr. 

Bis dahin waren das erstmal die Aktivitäten und in meinem nächsten Post werde ich den Abschied beschreiben. #heul

CU
Fenja

PS: Ich merke gerade selber, wie sich mein Schreibstil verändert, einfach weil das ganze jetzt schon zwei Jahre!! her ist. Unglaublich...
Und immer noch gucken manche meinen Blog an, echt krass! Aber ich habe mir überlegt, dass ich ihn vielleicht als Reiseblog weiterführe...





Sonntag, 21. Februar 2016

Weihnachten und Silvester

Hey!

Zwar ist Weihnachten und Silvester schon ein bisschen her, aber trotzem möchte ich euch gerne darüber berichten.


Also am besten fange ich mal mit Weihnachten an. 

Am 24. abends bin ich mit meiner Mama und meinem Bruder in die Kirche gegangen. Wie in Deutschland auch wurde ein Weihnachtsstück aufgeführt bei dem Kinder, wie bei der Kinderkirche, mitgespielt haben. Natürlich wurden auch Weihnachtslieder gesungen und ich fande es echt witzig, dass Lieder, die wir in Deutschland auch singen, die gleichen sind wie im französischen. Dadurch habe ich mich echt ein bisschen vertraut gefühlt, wenn auch nur durch die Melodie. 
Rudolf the red-nosed reindeer
Danach sind wir dann noch kurz mit zu meiner Gastoma nach Hause gegangen, wo es schon einmal eine kleine Bescherung gab. Anschließend sind wir selber nach Hause gegangen und mein Bruder und ich haben unsere Socken ausgepackt, die seid Tagen mit Geschenken an der Kommode hingen und außerdem lagen auch schon Tage lang die Weihnachtsgeschenke unter dem Baum. Kurz darauf sind dann mein meine Mama und mein Bruder zum Flughafen aufgebrochen und haben meinen Papa abgeholt. In der Zeit habe ich schön fernsehen geschaut und so mal einen anderen Heiligabend verbracht.
Am nächsten Tag gab es aber doch noch ein anderes Weihnachten, nämlich so richtig schön mit der ganzen Familie. Eigentlich war es für mich echt ungewohnt auf einmal mit einer riesigen Familie zu feiern, da ich in Deutschland einer relativ kleine Familie habe, deshalb war dieses Weihnachten ganz besonders aus mehreren Blickwinkeln betrachtet.
Zuerst haben wir morgens bevor wir aufgebrochen sind ein Brunch gehabt, weil an dem morgen auch die Cousine von meinem Gastvater mit ihrer Tochter angekommen sind und anschließend gab es dann die Bescherung. Es war echt schön, dass alle beisammen saßen, jeder sich gefreut hat über die Geschenke und sich einfach mit allen gut verstanden hat. Gegen Nachmittag sind wir dann alle zusammen mit meiner einen Gasttante und ihrem Mann zu einer weiteren Gasttante und ihrer Familie aufgebrochen. Dort hat sich dann die ganze Familie getroffen. Jeder hat von zu Hause Speisen mitgebracht und insgesamt waren wir dann bestimmt so 20 Personen da, die alle zu der Familie von meiner Gastmama gehören (Gasttanten, -onkels, -cousins). Ich bin gar nicht gewöhnt so viele Menschen um mich zu haben an Weihnachten, aber es war echt mal ein Erlebnis. Da wir so viele waren haben sich natürlich Grüppchen gebildet. Ich habe zwischendurch mit meinem Gastbruder, seiner Großcousin und seinem Cousin Halli-Galli gespielt, was ich aus Deutschland mit gebracht habe. Am Anfang war das gar nicht so leicht, weil wir eigentlich mit drei Sprachen da am Tisch saßen (Französisch, Spanisch, Deutsch) und uns dann mit Englisch weitestgehend verständigt haben. Es war aber auf jeden Fall super lustig. 
 Weihnachtsbaum mit Nähzeug von meiner Gasttante
Außerdem habe ich dann mit den Erwachsenen ein Kartenspiel gespielt. Für dieses Spiel haben alle vorher immer schon zehn Centstücke gesammelt und dann wurde mit Einsatz gespielt, was auch echt witzig war. Meine Gastmama hat mich später auch noch durch das Haus geführt und mir gezeigt, wie kreativ und talentiert meine Gasttante ist.
Ich habe auch noch mit meinen Gastonkels und meinem Gastpapa zusammen auf französisch Nachrichten geschaut und sie haben ich über Deutschland ausgefragt. Natürlich haben wir auch noch das super-leckere Buffet gegessen und dazu noch mega toller Nachtisch! 

Zwischen Silvester und Weihnachten habe ich eigentlich realtiv wenig gemacht. So das typische Rumgammeln, was man in Deutschland auch macht zwischen den Jahren. Ich bin ziemlich oft Snowboarden gegangen und habe mich mit Freunden getroffen. Außerdem bin ich mit meiner Familie auch nochmal nach Presque-Isles gefahren und wir haben da noch ein bisschen Boxing-Day-Shopping gemacht (günstiger wegen Weihnachten).

An Silvester selbst habe ich Deutschland schon ziemlich vermisst, da man in Kanada Silvester nicht so richtig groß feiert, wie man es in Deutschland gewöhnt ist. Meine Familie hatte eine Einladung zu Freunden und wir Austauschschüler wollten eigentlich auch etwas zusammen machen, doch unsere Location musste abgesagt werden, da es dort keine Heizung gab, denn die Rohre sind kaputt gefroren und bei zweistelligen Minusgraden ist das nicht so lustig. Von daher sah mein Silvester erst ziemlich einsam aus. Ich habe mir dann im Internet das Feuerwerk vor dem Brandenburger Tor angeschaut und Deutschland schon mal ein neues Jahr gewünscht. Dann bin ich aber doch noch kurzfristig zu einer Freundin gegangen und wir haben einen Film geschaut. Da die meisten dort Silvester einfach verschlafen, bin ich schon vor Mitternacht wieder gegangen und habe dann zu Hause meine Familie getroffen, die auch gerade nach Hause gekommen sind und so sind wir noch zusammen wach geblieben und haben zusammen das neue Jahr begrüßt. Das ganze aber nur drinnen und ohne Feuerwerk, weil Feuerwerk nicht frei verkauft wird. 

So das war mein etwas anderes Weihnachten und Silvester! 

Liebe, Fenja <3

Sonntag, 1. Februar 2015

Letzter Post aus Kanada

Hallo ihr Lieben, 

So das sist nun der letzte Post aus Kanada für euch! Ich werde natürlich euch auch noch über mein Weihnachten, Silvester und die Zeit bis jetzt berichten, aber davon erst zu Hause.

So eigentlich sollte mein Flug heute am 31. Januar nach Hause gehen, doch es ist hier in Moncton, von wo ich fliegen sollte, ein Schneesturm und deswegen ist mein Flug schon frühzeitig gecancelt worden.
Heute morgen bin ich dann sechs Stunden mit dem Zug von Campbellton nach Moncton gefahren, anstatt drei Stunden mit dem Auto durch nen Schneesturm.
Deswegen bleibe ich heute Nacht auch in einem Hotel und morgen früh geht es um halb sechs zum Fluhafen und dann über Toronto nach Hause.
Ich kann das alles aber immer noch nicht realisieren, dass ich mein zu Hause hier verlasse und nicht mehr zurückkehre. Es ist echt richtig hart von allen Abschied zu nehmen!

Sorry, dass dieser Post so kurz ist aber dieser Monat war echt total busy!!! In Deutschland werde ich mich dann aber nochmal melden und den ganzen Rest posten!
Also bis bald!
Fenja <3

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Vorweihnachtszeit in Kanada!

Hohoho!

In diesem Post möchte ich euch gerne ein bisschen was über die Tradition hier an Weihnachten und in der Vorweihnachtszeit erzählen.

Also erstmal ist es hier so, dass die ganzen Weihnachtsbäume aus Plastik sind und auch schon einen Monat vorher geschmückt im Wohnzimmer stehen.
Die restliche Deko wird dementsprechend auch schon früh rausgeholt und ich kann euch sagen auch in ein kleines Häuschen kann man Deko bis unters Dach und gestapelt dekorieren. Es stimmt schon, dass hier alles kitschiger ist in Amerika. Denn auch draußen, wenn man durch die Straßen läuft, leuchten überall bunte Lichter und große Figuren. 

Was mir persönlich fehlt hier ist die Tradition von Advent und der besinnlichen Vorweihnachtszeit. Hier ist es nicht so, dass man einen Adventskranz hat und sich die Sonntage schön gemütlich macht. Man sitzt nie zusammen mit Kerzen und ist Plätzchen und trinkt Tee. Es riecht auch nicht nach Weihnachten, wie bei uns in Deutschland, was wahrscheinlich am Plastikweihnachtsbaum liegt... Deswegen glaube ich es auch gar nicht, dass morgen Heiligabend ist, denn ich fühle mich absolut nicht Weihnachtlich, obwohl bestimmt seit zwei Wochen überall im Fernsehen Weihnachtsfilme laufen. 

Hier habe ich durch meinen Gastbruder aber auch noch eine Tradition kennengelernt. Also meine Gastmama hat hier einen Elf und dieser Elf macht nachts im Haus irgendwelche Sachen, deren Auswirkungen man am Tag dann betrachten kann. Zum Beispiel hat unsere Elf hier an einem Tag die Zuckerdose auf dem Küchentisch ausgeschüttet und einen Schneeengel gemacht. Morgens haben wir es dann gesehen und die Regel ist, man darf den Elf tagsüber nicht stören, also weder ihn noch sein Werk anfassen und in der nächsten Nacht wird dann was neues gemacht, zum Beispiel Socken in den Weihnachtsbaum hängen. Mein Gastbruder glaub wirklich noch fest daran und deswegen müssen wir uns jede Nacht bis Heiligabend etwas neues einfallen lassen. 

Meins ist das Rechte ^
Mit den anderen Austauschschülern hier haben wir trotzdem traditionell Lebkuchenhäuser gebaut und da gerade die Brasilianer dies noch nie gemacht haben, hatten wir alle ein wenig Statikprobleme, aber der Spaß und das Gelächter war trotzdem immer im Vordergrund als wieder einmal ein Dach zusammen gebrochen ist oder die Wände in sich zusammen gefallen sind. 
Am Montag haben wir dann alle nocheinmal vor Weihnachten zusammen Plätzchen für unsere Gastfamilien gebacken.

Mein Plätzchenteller für meine Familie :)
Ergebnis eines Nachmittags!











Ach ja ich habe hier einen Adventskalender, der bis Silvester geht! 

Ich muss sagen jetzt vermisse ich Deutschland schon ein wenig, denn hier ist es einfach so kommerziell und ungemütlich. Aber natürlich ist es auch seine Erfahrung wert.
Hier mit wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und schöne Feiertage mit euren Liebsten! <3
Demnächst berichte ich dann wohl von meinem Weihnachten hier! 
Alles Liebe
Fenja :)

PS: Mittlerweile hatten wir schon bis zu -24°, die sich dank dem Wind wie unter -30 angefühlt haben. Aber man gewöhnt sich ein weing an das Wetter. :D

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Über 100 Tage hier

Hallöchen mal wieder!

Wie mein Post-Titel ja bereits verrät bin ich jetzt schon über unglaubliche 100 Tage hier in Kanada und es ist wirklich verrückt, wie die Zeit hier vergeht, denn in knapp anderthalb Wochen ist schon Weihnachten! 
Ich hätte nie gedacht, dass die Zeit hier soooo schnell vergeht. Es kommt mir so vor, dass gesterndoch erst der erste Monat vorbei war und jetzt sind nur noch knapp sieben Wochen über und dann geht es nach Hause und dieser Gedanke will absolut nicht in meinen Kopf reingehen... Ich kann mir nicht vorstellen nicht mehr jeden morgen den gelben Schulbus eine Straße weiter zur Schule zu nehmen, nicht mehr durch die vertraut gewordenen Straßen bei Eiseskälte zu laufen, nicht mehr von süßen Grundschülern im Bus anquatscht zu werden, die Freunfschaften mit großen High-School-Kids schließen wollen, nicht mehr jeden Tag verrückte Schüler und Lehrer um sich zu haben, die man mit der Zeit aber lieb gewonnen hat und letzendlich mein ganzes Leben hier aufzugeben... Klar vermisse ich ein paar Sachen von/aus Deutschland, aber trotzdem machen mich diese Gedanken echt traurig! 
Aber wollen wir uns nicht zu viele Gedanken über die Zukunft machen, sondern stattdessen berrichte ich lieber ein bisschen, was in der letzten Zeit hier so passiert ist!

Also worüber ich auf jeden Fall schreiben wollte ist der Remembrance Day, der am 11. November war. Dieser Tag ist ein Nationalfeiertag in Kanada und wirklich alles ist geschlossen, nicht so wie es sonntags hier der Fall ist, dass die Geschäfte alle offen sind, nur halt später. An dem Tag wird an alle Soldaten gedacht, die hauptsächlich in den ersten beiden Weltkriegen gefallen sind, aber auch denen aus
späteren Kriegen, wie z.B. Korea. Es war ein Dienstag und an dem Montag davor hatten wir eine Zeremonie in der Schule, wo alle teilgenommen haben und es waren Vertreter von der Army da und alle möglichen anderen Leute, wie Bürgermeister etc, die dann Kränze abgelegt haben. Am Dienstag war ich dann mit meiner Familie im Memorial Civic Center, dem Eishockeystadion und dort gab es noch mal eine Zermonie, die quasi so war wie die in der Schule nur viel viel größer! Es wurden wieder Kränze abgelegt und Reden gehalten und das Gedicht von der Mohnblume btw. Poppy, die das Zeichen des Remembrance Days ist und alle angesteckt tragen, vorgelesen, wie in der Schule. Hier könnt ihr das Gedicht nachlesen
Aber ich muss sagen irgendwie fühlt man sich als Deutsche bei den ganzen Zeremonien ein bisschen komisch, wenn man bedenkt, dass das eigene Land dieses Toten, die man betrauert zu verschulden hat. 
Kurz vorher waren ja auch die Anschläge auf zwei Soldaten, einmal in Montreal und in Ottawa und deswegen war es auch gut gesichert, sogar für ein kleines Kaff wie Campbellton. Also es gab Polizisten, die versucht haben unauffällig zu sein, aber dort mit ihren Maschinengewehren standen und die Menschen gescannt haben. Außerdem waren auch Soldaten mit Gewehren da, die zwar nur über eine Stunde darum standen ohne sich zu bewegen, zur Not aber auch eingreifen könnten. Ist aber zum Glück alles friedlich geblieben!

Was ist denn sonst noch passiert.... Ahh ja die Basketballsaison hat angefangen mit ein paar Tunieren und Spielen und ich muss sagen, dass wir nicht so schlecht sind wie im Fußball! :D Irgendwie mag ich meine Basketballmannschaft auch lieber, weil wir nur so die Hälfte sind, wie Fußball und dadurch, dass wir auch Tuniere weiter weg haben, wo wir dann auch mal irgendwo übernachten, schweißt uns das mehr zusammen. Außerdem hatten wir jetzt dieses Wochenende ein Tunier an meiner Schule, was wir ausgerichtet haben. Und dort habe ich zum ersten mal in meiner Basketballkarriere getroffen und die ganze Schule hat zugeschaut :))) Außerdem wurde ich bei meinem ersten Spiel überhaupt zum Player of the Game gekührt... obwohl ich ein paar echt bescheuert Fehler gemacht habe, aber alles in allem war es ganz gut.

Gestern waren wir mit den anderen Austauschschülern curlen und haben eine kleine Weihnachtsfeier gemacht. Das war auch echt lustig und gar nicht mal so einfach wie es im Fernsehen immer aussieht. Wenn man rutscht um den Stein anzuschieben kann es nämlich durchaus mal passieren, dass man das Gleichgewicht mal verliert und das ist nicht nur mir passiert, sondern so gut wie allen mindestens einmal. Dann haben wir auch noch Secret Santa gemacht, was sowas wie wichteln ist und ich habe eine Tasse bekommen. 

Gestern hat außerdem auch noch der Skilift hier aufgemacht und Anfang Dezember habe ich mir auch schon mein Snowboard geliehen und mir einen Saisonpass gekauft und deshalb bin ich gestern nach dem Curlen auch gleich los um das erste Mal zu boarden! Heute ist ingesamt schon der 7. schneefreie Tag den wir bis jetzt hatten und das ist eigentlich total ungewöhnlich vor Weihnachten, dass wir so viel Schnee haben, weshalb die Lehrer auch ein bisschen verrückt spielen, da wir morgen zwei Wochen Christmas Break bekommen und wir danach noch eine Woche Schule haben und dann schon die Examen anstehen und somit das Halbjahr schon fast vorbei ist. Außerdem ist es schade, dass heute keine Schule ist, da heute eigentlich der Semi Formal Dance wäre, den meine Basketballmannschaft ausgerichtet hätte, aber wenn keine Schule ist auch kein Tanz stattfindet. Aber wahrscheinlich wird er nach den Ferien nachgeholt.

Ich muss sagen, dass ich wegen bald wieder nach Deutschland gehen ein bisschen gemischte Gefühle habe, weil ich einerseits hier alles total vermissen werde, aber mir in der letzten Zeit auch bewusst geworden ist, dass ich irgendwie erwachsen werden will und Sachen machen möchte, die Effekte auf meine Zukunft haben. Denn zum Beispiel hier ist es so, dass meine Freunde alle jetzt anfangen Führerschein zu machen, gut in der Schule sein müssen, freiwillige Arbeiten leisten für Unis und sich auch schon langsam an Unis bewerben, und deswegen will ich das alles auch machen und so schnell wie möglich die Schule in Deutschland beenden. Mich nervt im Moment aber richtig, dass ich in Deutschland noch zwei einhalb Jahre in die Schule gehen muss und im Gegensatz hier meine Freunde nächstes oder übernächstes Jahr Anschluss machen. Aber trotzallem will ich hier nicht weg! Deswegen werde ich die letzte Zeit hier nochmal total genießen und deswegen höre ich jetzt auch auf zu schreiben, da ich jetzt snowboarden gehe!! 

Alle Liebe
Fenja :*