Freitag, 11. Mai 2018

Fernweh, Back in Canada ...

Hi,

Ich dachte mir, dass das jetzt mein abschließender Post für meinen Blog werden wird. 

Zunächst möchte ich aber erstmal erzählen, wie es mir so zuhause ergangen ist, nach dem ich zurück geflogen bin.

Es war echt ein Gefühlschaos der Superlative, weil ich natürlich zum einen unendlich traurig war, dass ich mein Leben in Kanada, an das ich mich die letzten fünf Monate so gewöhnt habe und meinen damaligen Freund zurück lassen musste, aber andererseits auch mega happy war meine Familie und meine Freunde wieder zusehen. Außerdem bekam ich langsam das Gefühl, dass ich mich auf meine Zukunft vorbereiten konnte. In Kanada war es so, dass meine Freunde sich alle schon Richtung University oder College vorbereitet haben und Credits gesammelt haben etc. und was ich dort schulisch gemacht habe, war im Endeffekt für Deutschland egal, so dass ich da ab und zu das Gefühl hatte, dass es nicht so richtig vorran ging mit meinem Leben und meiner Zukunft. Das hat sich dann in den nächsten Monaten ordentlich geändert, gerade dann ab Sommer, als es dann fürs Abi wichtig wurde.

Trotzdem hatte ich richtig krasses Fernweh am Anfang und irgendwie war mir meine Welt in Deutschland einfach viel zu klein, gerade in meinem kleinen Heimatdorf. Ich hatte Blut geleckt und wollte eigentlich so schnell es geht wieder weg, so dass ich gegooglt habe, wo ich am besten im Ausland eine Uni besuchen kann, weil ich auf keinen Fall in Deutschland bleiben wollte. Ich war auch super neidisch auf alle zukünftigen Austauschschüler, gerade die, die dann in den nächsten Jahren an meiner Schule oder in meiner Gastfamilie lebten.

Allerdings ist das mit der Zeit viel besser geworden. Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber nach meinem Auslandsaufenthalt bin ich auf eine neue Schule gekommen mit zum Teil meinen alten Freunden, aber auch einem Haufen neuer Leute und die kannten sich jetzt alle schon ein halbes Jahr länger, was zum Teil bestimmt auch dazu beigetragen hat, dass ich einfach wieder weg bzw. zurück wollte. 
Ich habe aber total schnell Anschluss gefunden und ich mich damit abgefunden habe erstmal ganz normal Abi zu machen. Tatsächlich war die Abizeit einfach super, ich liebe die ganzen Leute und als sich die Schulzeit zum Ende neigte war es richtig schlimm, diese ganzen Gewohnheiten wieder hinter mir zu lassen, aber hey mittlerweile weiß ich, dass das zu Leben dazugehört und einen diese ganzen Erfahrungen einfach nur bereichern.


Soooo ich habe also im Juni 2017 Abi gemacht und dann ging es für mich zurück nach Kanada, diesmal nur für einen 2-wöchigen Besuch mit meiner Familie.
Es war richtig schön natürlich meine Gastfamilie wieder zu sehen mit allen Tanten und Onkels und das war einfach unglaublich, wie sich alles angefühlt hat, als wäre ich nie weg gewesen und die waren auch alle so süß. Plötzlich habe ich mich auch richtig erwachsen gefühlt, weil ich mich so gut mit denen unterhalten konnte und ich habe Komplimente bekommen, wie smart und all grown-up ich doch geworden bin. So lief es auch mit meiner Local Coordinatorin, die total begeistert war, was doch aus den Teens wird, die sie betreut hat und wie schön es doch sei, wenn man so eine positive Rückmeldung bekommt.
Da habe ich auch realisiert, wie sehr ich mich verändert habe in den drei Jahren und wie sehr ich als Person gewachsen bin. 
Ich habe mich tatsächlich viel besser mit den Erwachsenen verstanden als mit meinen damaligen Freunden... irgendwie verliert man doch relativ viel Kontakt, weil man auch zum Teil so verschiedene Leben führt und auch da habe ich erst gemerkt, wie kulturell unterschiedlich wir leben bzw. was für unterschiedliche Maßstäbe oder Werte haben.
Hört sich wahrscheinlich bescheuert an, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich eine ganz andere Weltsicht habe mittlerweile und wir uns alle in so unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Trotzdem war es echt schön einige Leute wieder zusehen. Aber was für mich auch mein Auslandsjahr ausgemacht hat, sind die Internationals, die natürlich in dem Sommer nicht da waren, so dass es einfach nicht das Gleiche war und ich irgendwie jetzt viel besser auch einen Haken hinter meinen Auslandsaufenthalt setzen kann und es quasi als abgeschlossen ansehen. Ich habe einige wenige Freunde und gerade auch meine Gastfamilie, die sich übrigens super mit meiner Familie verstanden hat, mit denen bleibe ich im Kontakt und ich bin überzeugt, dass es mit denen auch ein Wiedersehen geben wird. Man kann nicht mit allen Kontakt halten und wenn sich auch nur eine richtig gute Freundschaft heraus kristallisiert hat, dann ist es super und dafür bin ich unendlich dankbar.

Kanada-Playlist ... In dieser Playlist sind die Lieder mit denen ich Kanada verbinde bzw. welche ich in der Zeit oft gehört habe, die auf Dances gespielt wurde etc.

Ich erinnere mich mit dem Blog, mit meinen Souvenirs, Songs, Karten oder auch meinen dort gekauften Klamotten echt gerne daran zurück und werde meine Zeit da nie vergessen, aber bin auch für alle neuen Abenteuer in meinem Leben bereit, die mit Sicherheit kommen werden.


"Don't cry because it's over. Smile because it happened." 

- Dr. Seuss

Abschied

Hallöchen,

Es sind jetzt mehr als drei Jahre seitdem ich wieder in Deutschland bin und mein Blog immer noch nicht fertig ist, aber ich bin immer noch dran ihn fertig zustellen, hauptsächlich als Erinnerung für mich. Also fange ich mal an:

Mr. Cyr übergibt mir das Zertifikat
(er versucht sich extra groß neben mir zu machen)
Der Januar war wettermäßig ziemlich crazy, denn wir hatten lauter Snowdays, so dass die ganzen Pläne durcheinander geschmissen wurden. Und ich das Problem auch noch an meinem Abflugplan zu spüren bekommen würde. Diese Snowdays haben mir aber auch noch einen schönen Strich durch die Rechnung gemacht, weil ich richtig gerne bei einer Native Mocassin-Boots machen wollte, es zeitlich aber leider nicht mehr hingehauen hat. Trotzdem haben wir noch unsere Zertifikate bekommen und Traumfänger gemacht und nochmal alle zusammen Pizza gegessen. 

Als letzte Aktivität hatten wir zusammen bei Pizza Delight ein Essen

Zum Glück war mein letzter Tag aber kein Snowday, so dass ich meine Kanadaflagge mit in die Schule  und zum Training genommen habe und alle meinen Freunde unterschrieben lies. Das ist echt ein mega schönes Andenken und sie hängt auch immer noch in meinem Zimmer zuhause.

An dem Tag an dem es dann ans Packen ging war ich aber doch ganz schön fertig und habe richtig geheult, weil ich es da erst so richtig realisiert habe, dass ich die Leute vielleicht nie wieder sehe und ich so eine unglaublich schöne Zeit hatte. 
Das Packen war dann auch nochmal eine Angelegenheit für sich, aber ich habe es irgendwie geschafft ohne Extra Gebühren und Gepäckstücke auszukommen, auch wenn mein Koffer erhebliches Übergewicht hatte und ich vier Handgepäckstück hatte, aber naja. 

Ich hatte aber gar nicht so viel Zeit um groß traurig zu sein, da es erst noch ein viel größeres Problem gab. Ich habe ja gesagt, dass der Januar verrückt gespielt hat mit dem Wetter und an dem Samstag an dem ich zurückfliegen sollte, gab es einen massiven Schneesturm. So haben wir am letzten Schultag gesehen, dass der Flug für den nächsten Tag bereits gecancelt wurde und es auch ein Problem geben würde zum vier Stunden entfernten Flughafen zukommen. Wir sollten auf jeden Fall schon bereit sein gegebenenfalls auch früher abfahrbereit zu sein, was für mich eine absolute Katastrophe war, weil ich auf keinen Fall noch früher gehen wollte, sondern unbedingt so viel Zeit, wie nur möglich noch in Kanada verbringen wollte.
Der Plan war dann, dass wir den Zug nehmen und eine Nacht im Hotel übernachten und dann einen Tag später als ursprünglich geplant nach Deutschland fliegen sollten. Also im Endeffekt habe ich Kanada einen Tag später als geplant verlassen, Campbellton aber am geplanten Tag.

Der letzte Abend war aber nochmal richtig schön, denn meine Gasttante und -großtante kamen und es gab einen richtig leckeren Kuchen. Ich habe ein paar kleine Geschenke bekommen, aber am meisten habe ich mich über die süßen Karten gefreut, die ich bekommen habe. Ich mag diese Tradition von den Karten zu Geburtstagen, Graduation sowieso total gerne!

Am nächsten Tag war es dann so weit ... Meine Gastmama hat mich zum Bahnhof gebracht und das war esdann... das waren meine fünf Monate Abenteuer in Kanada und ich bin unglaublich froh und dankbar, dass ich diese Erfahrung gemacht habe bzw. machen konnte und empfehle es wirklich jedem weiter. Ich bin so als Person gewachsen und habe meinen Horizont erweitert.

Love, Fenja